Lebenspraktische Kompetenz
„Hilf mir es selbst zu tun“
Kinder haben den Willen die Welt zu erobern und wollen selbstständig entscheiden und handeln. Hierzu zählen Tätigkeiten wie der Toilettengang, Zähneputzen, das An-und Ausziehen, aber auch das gemeinsame Einkaufen, selbstständiges Essen....u.v.m. Die Erfahrung etwas aus eigenem Antrieb zu können, hebt das Selbstwertgefühl und unterstützt wiederum die Motivation, sich weitere Fertigkeiten anzueignen. Die Kinder sollen Grundkenntnisse über ihren eigenen Körper erhalten ( Hygiene). Sie lernen NEIN sagen zu können. Angenehme und unangenehme Gefühle zu unterscheiden und dies auch zu zeigen. Dieses passiert durch Gespräche und lebenspraktischen Übungen.
Mein Ziel ist es, den Kindern Alltagssituationen zur Förderung der Selbstständigkeit zu bieten und dem natürlichen Autonomiebestreben (Loslösungsbestreben) mitzuwirken. In welchem Tempo ein Kind einen bestimmten Grad der Selbständigkeit erwirbt ist sehr individuell und sehr unterschiedlich. Der Zeitraum in dem Kinder sich entsprechende Fähigkeiten aneignen hängt mit den inneren Reifungsprozessen zusammen. Bei einem Kind etwas früher und bei einem anderen dauert es etwas länger, aber schlussendlich kommen alle an das Ziel.
Übung macht den Meister
Wenn ein Kind zufrieden, selbstbewusst und eigenständig handeln kann, bedeutet das für mich auch Entlastung in unserem Alltag. Ich versuche den Kindern die Möglichkeit der Selbstständigkeit in unserem Alltag zu geben z.B. Wenn wir Mittagessen sollen alle selbstständig essen. Die „großen“ essen mit Besteck und die „kleinen“ mit Besteck und Fingern. Da bei den jüngeren viel daneben geht füttere ich sie zum Ende hin noch etwas. Einmal pro Woche gibt es bei uns „Nackige Nudeln“, das sind Nudel ohne alles. Die Kinder lernen Feinmotorik außerdem das es reicht eine Nudel zu nehmen und nicht zu stopfen. Ich versuche den Kindern zu helfen die Gefühle satt und Hunger zu differenzieren und auch das man nicht alles essen muss, da es auch manchmal Lebensmittel gibt die man nicht so mag. Wir erforschen zusammen die nähere Umgebung, die verschiedenen Berufe und Lebenswelten der Erwachsenen und Institutionen, die uns auf dem Lernweg begegnen ( Feuerwehr, Bauarbeiter, Verkäufer, Polizei u.v.m.) Verkehrserziehung ist auch ein wichtiges Thema wenn wir gemeinsam unterwegs sind. Wir beobachten welche Farbe die Ampel hat und bevor wir über die Straße gehen schauen wir links-rechts-links. Wenn wir einen weg entlang toben ( Schrebergärten) und uns
kommt z.B. eine ältere Person mit Rollator entgegen gehen wir zur Seite und nehmen Rücksicht. Wichtig ist bei uns auch ein wertschätzender Umgang. Ich lege sehr viel wert auf die Worte BITTE und DANKE. Auch die Minis achten im Normalfall darauf wenn sie etwas möchten das Wort Bitte mit einfließen zu lassen, wenn sie es bekommen haben sich zu bedanken. Wenn ein Kind Interesse zeigt die Toilette zu benutzen fange
ich an diesen Schritt unterstützend, in Zusammenarbeit mit den Eltern, zu fördern. Dadurch das ich in der Regel fünf kleine Mäuse gleichzeitig habe, werden sie schon recht früh sehr selbstständig was das Aus-und Anziehen anbetrifft. Wenn wir am Vormittag in unsere Räume gehen, haben es alle Kinder sehr eilig in das Kinderzimmer zu kommen. Da ich aber nur zwei Hände habe und fünf Kinder, lernen die kleinen frühstmöglich das es sehr viel schneller geht wenn man sich alleine auszieht um in das Kinderzimmer zu laufen und sich das beste und wichtigste Spielzeug zu sichern. Das gleiche ist am Nachmittag. Wenn wir in den Garten eilen soll es stets ganz schnell gehen. Dann wird die Matschhose schon einmal falsch herum angezogen, aber egal....
GANZ ALLEINE GESCHAFFT !!!